In unserem Bericht über die Latino-Community in den Vereinigten Staaten in der letzten Südwind-Ausgabe („Beliebtes Stimmvieh“) hatten wir wohl recht mit der Feststellung, dass sie traditionell demokratisch wählt – doch Bush schaffte es mehr als je ein republikanischer Kandidat vor ihm, ihre Stimmen an sich zu ziehen.
Stimmten bei den Wahlen 2000 noch 62% der Latinos für Al Gore und nur 35% für Bush, so erhielt heuer Kerry 53% und Bush 44%, also neun Prozent mehr als bei der letzten Wahl. BeobachterInnen schätzen, dass der Präsident mit seiner Betonung von Moral und Religiosität bei der großteils tief katholischen Latino-Gemeinde stark punktete und dieser Aspekt diesmal stärker ihr Wahlverhalten bestimmte als ihre soziale Situation. Das „schwarze Amerika“ hingegen blieb den Demokraten treu: 88% aller Afro-AmerikanerInnen vertrauten Kerry.